Scheda
in Wickede / Ruhr (Kreis Soest)


Navigationsgerät:   58739 Wickede (Ruhr), Scheda 1

Informationen zum Kloster im Internet:
www.de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Scheda
www.lafroe.de/html/gut_scheda.html
www.de.wikipedia.org/wiki/Burg_Ardey
www.de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hünenknüfer

Kurzinformation:
Prämonstratenser von vor 1147 (?) bis 1809
        auf demselben Gelände ein Kloster der
Prämonstratenserinnen von vor 1147 (?) bis nach 1197 (?)
Patrozinium: Maria, Petrus und Severin
damals: Erzbistum Köln

Sehenswertes:
Vom alten Kloster Scheda blieb kein Gebäude oder Gebäuderest auf dem Gut Scheda erhalten.
Im Gut Scheda [Privatbesitz] hängt ein Gemälde, das die Gründungslegende darstellt; auf dem
Gemälde ist auch das Wappen des Klosters Scheda zu sehen.

Teile der Klostereinrichtung (z.B. die barocken Kirchenbänke) kamen nach der Säkularisation in
die alte Kirche von Bausenhagen, die damals den evangelischen und katholischen Christen als
gemeinsames Gotteshaus diente. Noch im 19. Jahrhundert erbaute die kath. Gemeinde Bausenhagen
eine eigene Pfarrkirche, die aus der alten Kirche manche Figuren und Geräte sowie den Bruderschafts-
stab der Nepomukbruderschaft aus Scheda übernahm. Einiges davon wurde inzwischen als Leihgabe
an das Erzbischöfliche Museum Paderborn gegeben.

Ein Silbertablett für Wasser und Wein wurde 1820 vom letzten Schedaer Propst Leopold von Dahl
der Marienkirche in Fröndenberg geschenkt.

Ebenso gibt es in der Marienkirche in Fröndenberg einen Wandbehang zur Legende des Berthold von
Scheda und dem Werler Gnadenbild. Diese Legende [nicht der Wandbehang] stammt aus der Zeit
um 1230.

Ansprechpartner (Anmeldung):
Gut Scheda
Scheda 1
58739 Wickede / Ruhr
Tel.: (02377) 2224

Lage:
Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters befindet sich ein Gutshof , also Privatbesitz, der
ohne vorherige Erlaubnis nicht betreten oder besichtigt werden kann.
Das Gut Scheda liegt in Wickede (Ruhr), Ortsteil Wiehagen, und zwar an der Straße namens
"Scheda" mit der Hausnummer 1. Das ist das letzte Haus in der Gemeinde Wickede vor der
Grenze zu Fröndenberg, bzw. das letzte Haus im Kreis Soest vor der Grenze zum Kreis Unna.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

1.)   Von der Ausfahrt Wickede (Ruhr) der Autobahn A 445 (Werl-Arnsberg/Brilon) fahren Sie
in Richtung Wickede und auf der Bundesstraße B 63 durch ganz Wickede hindurch bis vor die
Ruhrbrücke. Unmittelbar vor der Brücke biegen Sie nach rechts in die Fröndenberger Straße
ein (wie zu Nummer 2 unten).

2.) Ausgehend von der Bundesstraße B 7 bzw. danach B 63 aus Menden bis zur Ruhrbrücke in
Wickede (Ruhr): Sofort hinter der Brücke nicht rechts abbiegen und der B 63 folgen, sondern
geradeaus in Richtung Wiehagen / Fröndenberg auf der Fröndenberger Straße weiterfahren.
Am Ortsende Wickede heißt dieselbe Straße "Wickeder Straße". Nicht rechts abbiegen nach
Wiehagen bzw. Schlückingen, sondern weiter auf der Hauptstraße Richtung Fröndenberg und
Bentrop bleiben. Diese Straße trägt bereits den Straßennamen "Scheda". Nach etwa einem
Kilometer bergauf ist man auf der Hochfläche, eben jener "Scheide", woher Scheda wohl seinen
Namen bekommen hat. Das letzte große Gehöft links nach der scharfen Kurve ist das Gut Scheda.
Sie wären zu weit gefahren, sobald Sie das Schild "Kreis Unna" passieren. Als Tourist darf man
zum Parken nicht in den Privatbesitz hineinfahren, es sei denn man wäre zuvor angemeldet.
Empfehlung: Ein Gang über die öffentlichen Straßen rings um das Gut, aber man bedenke:
Alle Gebäude sind erst nach Aufhebung des Klosters erstellt.

Geschichte:
Gründung: vor 1147 durch das Kloster Cappenberg (bei Dortmund).
Im Prämonstratenser-Kloster lebten zuerst Männer und Frauen, ab 1197 nur Prämonstratenser
bis 1809. - Der weibliche Zweig könnte nach Elsey oder Berentrop verlegt worden sein.

Stifter waren angeblich die Witwe Wiltrud und ihr Sohn Rathard von Rüdenberg. [= Alte Burg in
Arnsberg], ausgeschmückt durch Legenden. - Andere meinen: die Herren von Ardey bei Fröndenberg.

Ort des Klosters: der ehemalige Wohnsitz der Stifterfamilie in Scheda [auf der Scheide].

Kirchweihe: 1173 durch den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg.

Tochterklöster: Berentrop (in Neuenrade bei Altena) und zeitweise Bredelar (Marsberg),
Elsey (Hagen) und Oelinghausen (Arnsberg).

Hermann der Jude: Propst Hermann der Jude (1170) ist wohl mit dem berühmten jüdischen
Konvertiten Hermann von Cappenberg nicht identisch.

1623-1647     vergeblicher Streit um die Adels-Exklusivität
1660                verfügte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm, dass nur Adlige in Scheda eintreten könnten.
1769                Stiftung der Johannes-Nepomuk-Bruderschaft.
1809                vom Großherzogtum Berg aufgehoben.
1817                Abbruch der Kirche [die zwei Türme blieben zunächst noch stehen]
1824/28          von Preußen an Karl Freiherrn vom Stein veräußert
bis 1862         Abbruch der beiden Kirchtürme und des Klosters. Die Ausstattung kam zum Teil in
                         benachbarte Kirchen
2009                Graf von Kanitz, ein direkter Erbe des Freiherrn vom Stein, veräußert das Gut Scheda.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 248-250.
Karl Hengst, Westfälisches Klosterbuch, Teil 2, Münster 1994, Seite 324-329.
Ludger Horstkötter, Zweifel an der Gleichsetzung des Propstes Hermann von Scheda mit dem
        jüdischen Konvertiten Hermann von Cappenberg, in: Analecta Praemonstratensia LXXI,
        Averbode/Belgien 1995, Seite 52-76.
Ingrid Ehlers-Kisseler, Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln [Rheinisches Archiv,
        Band 137], Köln 1997, (Index).
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 110-111 (Hermann der Jude) und 277-278.