Oberndorf
bei / in der Stadt Wesel


Navigationsgerät:   46483 Wesel, Großer Markt [= Willibrordi-Dom]

Informationen zum Kloster im Internet:
www.de.wikipedia.org/wiki/Willibrordi-Dom_(Wesel)
www.de.wikipedia.org/wiki/Bild:Wesel_willibrordi_dom.jpg

Kurzinformation:
Prämonstratenserinnen von ca. 1145 bis 1626
danach Prämonstratenser von 1626 bis 1629
Patrozinium: Maria und Johannes Evangelist
damals: Erzbistum Köln

Sehenswertes:
Von den Klostergebäuden blieb nichts erhalten. - Die Weseler Stadtkirche, der Willibrordi-Dom,
am "Großen Markt" war dem Kloster Oberndorf inkorporiert. Der Turm stammt aus dem Jahre 1478,
die fünfschiffige spätgotische Basilika aus den Jahren 1498 bis 1540. - Der im Zweiten Weltkrieg
stark zerstörte Dom ist wiederaufgebaut.

Lage:
Der Willibrordi-Dom liegt mitten in der Altstadt am Großen Markt.

Anfahrt:
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Auf der Bundesstraße B 8, die am westlichen Rand der Weseler Altstadt vorbeiführt, fahren Sie bis
auf das Teilstück, das "Hansaring" heißt. Von dort biegen Sie nach Osten auf die Pastor-Bölitz-Straße
ab, die zum Willibrordi-Dom führt, dessen hohe Turmspitze Sie schon von Weitem gesehen haben.

Geschichte:
Graf Gottfried, der Gründer des Klosters Cappenberg, schenkte seinen Gutshof in Oberndorf nahe
der damaligen Lippemündung vor Wesel um das Jahr 1125 seinem Kloster Cappenberg. Um 1145
zog der größere Teil der Schwestern aus Cappenberg ins Kloster Oberndorf bei Wesel, wo die
Klosterkirche um 1155 geweiht wurde. Die Weseler Stadtkirche St. Willibrord wurde 1277 dem
Kloster inkorporiert und von Cappenberger Prämonstratensern betreut. Im Jahre 1542 gab es
18 Chorfrauen. 1585 war der größere Teil von ihnen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses.

Um das Jahr 1585 wurden die Klostergebäude vor der Stadt von Weseler Bürgern aus Furcht vor
Feinden, die sich dort hätten verstecken können, niedergelegt. Die Schwestern fanden in einem
leerstehenden Kloster der inzwischen evangelisch gewordenen Stadt Wesel neue Zuflucht, gaben
aber allmählich die Ordensgewohnheiten auf. Das Kloster wurde 1626 vom Generalabt aufgehoben
und dem Prämonstratenserabt Johannes Fraisinne, einem Belgier, übergeben, damit er dort ein
Männerkloster einrichten möge. Letzterer wurde 1629 auf Befehl des Kurfürsten von Brandenburg
vertrieben. Der Kurfürst ließ im Kloster ein Damenstift für den niederrheinischen Adel einrichten.

Ein Viertel aller Präbenden war für katholische Stiftsdamen reserviert, und auf drei evangelische
Äbtissinnen folgte jeweils eine katholische. Es gab seitdem kein gemeinschaftliches Leben mehr.
1802 wurde das Damenstift Oberndorf, das sich auch "Hohes Kloster" nannte, aufgehoben.
Von den Klostergebäuden blieb nichts erhalten. - Die große Stadtkirche, der Willibrordi-Dom,
in Wesel war dem Kloster inkorporiert und erinnert noch heute an die große Bedeutung dieses
Klosters.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 263-265.
Die neuere Literatur:
Jutta Prieur (Hg.), Geschichte der Stadt Wesel, Band 2, Düsseldorf 1991, Seite 11-22 (mit Abbildung
        des alten Klosters an der Lippe vor 1587 auf Seite 13 und 21).
Ingrid Ehlers-Kisseler, Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln [Rheinisches Archiv,
        Band 137], Köln 1997, (Index).
Walter Stempel, Willibrordi-Dom Wesel [Große Baudenkmäler Heft 347], Deutscher Kunstverlag
        München-Berlin.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 248.