Füssenich
in Zülpich (Kreis Euskirchen)


Navigationsgerät:   53909 Zülpich [Stadtteil: Füssenich], Brüsseler Straße 68

Informationen zum Kloster im Internet:
www.st-nikolaus-stift.de
www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Alderich_von_Fuessenich.htm
www.zuelpich.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=143&Item
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Kurzinformation:
Prämonstratenserinnen von 1147 bis 1802
Patrozinium: Nikolaus (und Hubert)
damals: Erzbistum Köln

Sehenswertes:
Erhalten blieb inmitten des Ortes Füssenich die Klosteranlage mit der hohen Bruchsteinmauer,
dem Wirtschaftshof, den Klostergebäuden und der Klosterkirche, die heute die Pfarrkirche von
Füssenich ist.

Bemerkenswert ist die Barockausstattung der Kirche. Für die "Aussetzung" der Monstranz blieb ein
mechanisches "Wunderwerk" über dem Tabernakel des Hochaltars erhalten.
Im sogenannten Bischofszimmer des ehemaligen Klostergebäudes hängt ein unbekanntes Porträt
eines Prämonstratenser-Abtes, ohne Wappen und Namensnennung. Der Vergleich mit einem
seit 2003 in Steinfeld befindlichen Gemälde lässt keinen Zweifel, dass es sich um den Steinfelder
Abt Felicius Adenau (1784-1790) handelt. - Das zweite Porträt im Bischofszimmer zeigt einen
Prämonstratenser mit Brustkreuz, aber ohne Mitra und Abtsstab; es dürfte sich um das Portrait
eines der letzten Prioren von Füssenich im 18. Jahrhundert handeln.

Im Klosterbereich mit seinem großen Garten ist ein Berufskolleg untergebracht.
Nach Abbruch von landwirtschaftlichen Gebäuden wurde ein ebenerdiger frühmittelalterlicher Raum
mit Säulen und Gewölben nach 1980 in den Neubau der Schule miteinbezogen.
Am "Alderikuspütt" (sagenumwobene Heilquelle gegen Augenleiden) in den Feldern nördlich
außerhalb des Ortes steht die neugotische Alderikuskapelle.

Lage:
Das Kloster Füssenich, inzwischen St.-Nikolaus-Stift genannt, liegt im Stadtteil Füssenich,
etwa 3 km nordwestlich der Altstadt von Zülpich (in der Ebene).

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Es gibt viele Möglichkeiten der Anfahrt, und es ist ratsam, eine Autokarte dabei zu haben.
Eine der Möglichkeiten ist: Vom Doppelanschluss "Euskirchen / Zülpich" der Autobahn A 1
(Köln/Kreuz Bliesheim -Trier) fährt man in Richtung Zülpich bis zur Bundesstraße B 265, und
von dort nach links in Richtung Zülpich. Die B 265 führt auf einer Umgehungsstraße um Zülpich
herum. Etwa am Ende von Zülpich biegen Sie rechts in die Bundesstraße B 56 in Richtung Düren ein.
Nach etwa 2 km biegen Sie rechts nach Füssenich ab. Die Durchgangsstraße durch Füssenich heißt
Brüsseler Straße. Sobald rechts der Straße die lange Bruchsteinmauer mit dem Tordurchlass
auftaucht, sind Sie am Ziel, nämlich am ehemaligen Kloster mit dem großen Garten, darin das
Berufskolleg. Ein Parkplatz ist hinter dem Tordurchlass im Garten.
Zur Klosterkirche, der heutigen Pfarrkirche, fahren Sie mit dem Auto - wenn Sie innerhalb des
Gartens geparkt haben - durch den Tordurchlass auf die Brüsseler Straße zurück und dann links
der Mauer entlang in die St.-Nikolaus-Straße hinein bis zum Ende.
Zum Gutshof gehen Sie vom Parkplatz innerhalb des Gartens zu Fuß durch den Tordurchlass und
dann rechts ein paar Meter weiter bis zum Torgebäude und schauen in den Hof hinein.
Die Alderikuskapelle sehen Sie beim Hinausfahren aus dem Garten nordwärts im freien Feld vor sich.
Dazu fahren Sie aus dem Tor nach links bis zum Ende der Mauer (wo die St.-Nikolaus-Straße
einmündet). Gegenüber führt Sie die Brunnenstraße zur Alderikus-Kapelle.

Ansprechpartner:
Berufskolleg St.-Nikolaus-Stift
Brüsseler Straße 68
53909 Zülpich-Füssenich
Tel.: (02252) 9436-0
Fax: (02252) 9436-36
E-Mail:   info@st-nikolaus-stift.de

Geschichte:
Das Kloster der Prämonstratenserinnen in Füssenich wurde 1147 gestiftet und der Leitung des Abtes
von Hamborn unterstellt. Man darf annehmen, dass es sich bei den ersten Schwestern um den
weiblichen Zweig des Klosters Hamborn handeln dürfte. Der Konvent war stets adelig. 1711/16 wurde
die Kirche neu erbaut und im Barockstil ausgestattet. Das Kloster wurde 1802 säkularisiert. Die Kirche
dient als Pfarrkirche. Der größte Teil des Klosters blieb erhalten und wird vom Berufskolleg genutzt.
Unter den Laienbrüdern Füssenichs ragt um 1200 der selige Alderich (Alderikus) hervor, angeblich ein
Sohn des französischen Königs. Sein Sarg wird jährlich am 6. Februar aus dem hinten in der Kirche
stehenden Sarkophag entnommen und auf den Seitenaltar gestellt.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 205-206.
Die neuere Literatur:
Barbara Schildt-Specker, Klosterfrauen und Säkularisation. Prämonstratenserinnen im Rheinland,
        Klartext-Verlag Essen 1996.
Ingrid Ehlers-Kisseler, Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln [Rheinisches Archiv,
        Band 137], Köln 1997, (Index).
Stefanie de Faber, Die Barockausstattung der ehemaligen Prämonstratenserinnenkirche in Zülpich-
        Füssenich. Magisterarbeit zur Erlangung des Grades einer Magistra Artium, Phil. Fakultät der
        Universität Bonn 2003 (maschinenschriftlich), mit Abbildungen, 89 Seiten.
Bernard Ardura, Regestum Archivi antiqui Curiae Generalitiae Ordinis Praemonstratensis in Urbe,
        Averbode 2006, Seite 831 (Index zu Füssenich).
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 202-203.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen I, Rheinland,
        München-Berlin 2005, Seite 425.