Keppel
in Hilchenbach (Kreis Siegen-Wittgenstein)


Navigationsgerät:   57271 Hilchenbach, Stift-Keppel-Weg 37

Informationen zum Kloster im Internet:
www.de.wikipedia.org/wiki/Stift_Keppel
www.stiftkeppel.de

Kurzinformation:

Prämonstratenserinnen von vor 1239 bis 1538
Patrozinium: Maria und Johannes der Evangelist
damals: Erzbistum Mainz

Sehenswertes:
In den Gebäuden des Gymnasiums ist die alte kleine Klosterkirche mit ihrer barocken Einrichtung
integriert. Die Stiftskirche ist eine Saalkirche (13. Jh.) mit frühgotischem Ostteil und zweigeschossigem
Westteil (Schwesternempore hinter dem Orgelprospekt), Schnitzaltar (1701), Orgelgehäuse (1695)
und 19 Grabplatten. Eine Außenbesichtigung der an einer Ecke der Schule befindlichen kleinen Kirche
ist jederzeit möglich. Wegen einer Besichtigung des Kircheninneren frage man im Sekretariat der Schule.

Lage:
Das Gymnasium Stift Keppel liegt in Allenbach, einem Stadtteil von Hilchenbach
(Kreis Siegen-Wittgenstein).

Anfahrt:
www.hilchenbach.de/standard/page.sys/11.htm
oder
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von Siegen fahren Sie auf der Bundesstaße B 54n [Schnellstraße] ca. 12 km bis Kreuztal. Dort biegen
Sie rechts ab auf die Bundesstraße B 508 in Richtung Hilchenbach. Nach etwa 7 km sehen Sie hinter
Dahlbruch rechts der Straße einen großen Gebäudekomplex: das Gymnasium Stift Keppel. Ihr Auto
parken Sie auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen der Schule.

Ansprechpartner:
Stift Keppel
Stift-Keppel-Weg 37
57271 Hilchenbach-Allenbach
Tel.: (02733) 8941-0
Fax: (02733) 8941-20
E-Mail:  stift@stiftkeppel.de

Führungen:
Wegen einer Besichtigung der kleinen Klosterkirche (von innen) frage man im Sekretariat der Schule.

Geschichte:
Das Kloster der Prämonstratenserinnen wurde von Friedrich vom Hain vor 1239 an einer bestehenden
Kapelle gestiftet. Vögte waren die Grafen von Nassau. 1392 wurde die Zahl der Schwestern auf 25
begrenzt. 1508 gab es in Keppel anstelle der sonst üblichen Meisterin eine Äbtissin mit 21 adligen
Schwestern und sieben nicht adligen Laienschwestern. 1538 nahm die Klostergemeinschaft das
evangelisch-lutherische Bekenntnis an, pflegte aber zunächst weiter das Gemeinschaftsleben,
behielt die Ordenskleidung und die Klausur. Seit 1547 trugen die Schwestern schwarze Kleidung
und beteten die Chorzeiten auf Deutsch. 1570 gab es noch 10 Schwestern. 1594 wandelte sich
das Kloster zu einem Damenstift evangelischen Bekenntnisses mit einer Schule. Unter Einfluss
der Siegener Jesuiten kam es im 17. Jahrhundert nochmals zu einer katholischen Phase.
Seit 1650/54 gab es vier katholische und vier evangelisch-reformierte Stiftspräbenden; bei der Wahl
der neunten Präbende für die Äbtissin sollten sich beide Konfessionen abwechseln. Nach der
Säkularisation 1812 wurde aus einem Teil der Güter 1819 der Keppeler Schulfonds gegründet.
Jahrzehnte später begann 1871 ein Internatsbetrieb, aus dem das heutige Gymnasium "Stift Keppel"
hervorging.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 219-220.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Westfalen, München-Berlin 1977, Seite 6.
Die neuere Literatur:
Karl Hengst, Westfälisches Klosterbuch, Teil 1, Münster 1992, Seite 483-486.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 222.

Buchbesprechung:
Erwin Isenberg, Stift Keppel (= Westfälische Kunststätten, Heft 80), Münster 1996, 28 Seiten, ein
hervorragender Kirchenführer, der in seinen Skizzen die alte Klosterkirche aus der vorreformatorischen
Zeit deutlich herausstellt und insbesondere auf die sogenannte Nonnenempore aufmerksam macht.
Die Orgel der Stiftskirche Keppel. Festschrift zur Einweihung der neuen Orgel im Oktober 1999, hrsg.
im Auftrag der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Hilchenbach. Die Beiträge verschiedener
Autoren beschäftigen sich mit den Orgeln von 1695, den Neubauten von 1892 und 1929, dem Umbau
von 1958 und dem kompletten Neubau von 1999. Die historische Fassade von 1695 wurde 1999
wiederverwendet und an den ursprünglichen Platz in die Mitte der Emporenbrüstung zurückversetzt.