Cappel
in Lippstadt (Kreis Soest)


Navigationsgerät:   59556 Lippstadt [Stadtteil: Cappel], Cappeler Stiftsallee 6

Informationen zum Kloster Cappel im Internet:
www.de.wikipedia.org/wiki/Lippstadt

Internet-Informationen zur Vereinigung mit dem Damenstift in Lemgo (1971):

www.landesverband-lippe.de/index.php?id=68
www.kliniken.de/pflegesuche/DisplayPflege.jsp?choice=31942
www.landesverband-lippe.de/fileadmin/user_upload/files/Rechtssammlung/Gesetz_zur_Vereinigung_Stifte_St._Marien_und_Cappel.pdf
www.landesverband-lippe.de/fileadmin/user_upload/files/Rechtssammlung/Satzung_Stift_St._Marien_Lemgo.pdf

Kurzinformation:
Prämonstratenserinnen von 1139/96 bis 1588
Patrozinium: Maria und Andreas
damals: Erzbistum Köln / (ab 17. Jh.:) Bistum Münster

Sehenswertes:
Die ehemalige doppeltürmige romanische Stiftskirche (1976-1980 grundlegend restauriert, wobei
der romanische Zustand ohne Apsiden und Seitenschiffe weitgehend wiederhergestellt wurde),
darin die Taufanlage (zweistufiger Taufsteinsockel aus der Entstehungszeit des Klosters), Reste
der Gewölbemalerei (um 1250), Sakramentshaus, Kanzel und Lesepult (15. Jh.), Chorgestühl (1557)
und Grabplatten der Äbtissinnen und Stiftsdamen des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Das 1521/1522 erbaute Klostergebäude, worin der südliche Teil des alten Kreuzgangs durch
Überbauung mit einbezogen wurde. - Fünf Heiligenfiguren der Spätgotik (ehemals am Giebel des
Klosters) sind heute in der Kirche.
Im Innenhof steht ein ca. 150 Jahre alter kalifornischer Riesen-Mammutbaum.

Lage und Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

1.) Von der Ausfahrt "Rheda-Wiedenbrück" der Autobahn A 2 (Dortmund-Hannover) fahren Sie über
die Bundesstraße B 55 in Richtung Lippstadt. Sie kommen über Langenberg an Bad Waldliesborn
vorbei, dann rechts der Beschilderung folgen bis Lippstadt-Cappel.

2.) Von der Ausfahrt "Erwitte / Anröchte" der Autobahn A 44 (Dortmund-Kassel) fahren Sie in Richtung
Lippstadt: nach dem Zubringer gut 1 km über die Bundesstraße 1, dann über die Bundesstraße B 55
an Lippstadt vorbei bis hinter die Lippebrücke und dann links 6 km bis Lippstadt-Cappel.

Ansprechpartner:
Evgl. Kirchengemeinde Lippstadt
Brüderstraße 13
59555 Lippstadt
Tel.: (02941) 3043
Fax: (02941) 720286
E-Mail:  info@EvKircheLippstadt.de

Stift Cappel - Berufskolleg
Cappeler Stiftsallee 6
59556 Lippstadt-Cappel
Tel.: (02941) 57856
Fax: (02941) 57812
E-Mail:  info@stiftcappel-berufskolleg.de

Öffnungszeiten der Kirche:
auf Anfrage (bei der Kirchengemeinde).

Geschichte:
Die Anfänge des adligen Klosters der Prämonstratenserinnen liegen im Dunkeln. Manche meinen,
das Kloster sei schon vor 1139 gestiftet worden. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1196.
Man weiß kaum etwas zur Geschichte, weil das Hausarchiv um das Jahr 1800 verlorenging. Die
schon in vorklösterlicher Zeit bestehende Pfarrkirche Cappel war - wie bei Ausgrabungen 1980
festgestellt werden konnte - das Mittelschiff der heutigen Stiftskirche mit einem eigenen Gemeindealtar.

Nachdem der Ort Cappel 1551 evangelisch-lutherisch geworden war, wehrte sich das Kloster noch
einige Zeit gegen die Neuerungen. Der letzte katholische Propst musste 1577 auf seine Rechte
verzichten. Er siedelte mit den katholisch gebliebenen Ordensfrauen in den im Herzogtum Westfalen
gelegenen Cappeler Zehnthof Eikeloh (gelegen an der Bundesstraße B 1 südlich von Lippstadt,
gehört heute zur Stadt Erwitte, siehe: www.de.wikipedia.org/wiki/Eikeloh). Dort starb die Schwestern-
gemeinschaft 1659 aus. Der katholische Propst, eingesetzt durch die Abtei Knechtsteden, hielt bis
zur Säkularisation 1802 in Eikeloh die Rechte des Klosters Cappel aufrecht und bezog die Cappeler
Einkünfte ringsum aus den katholisch gebliebenen Territorien.

Durch den lippischen Landesherrn wurde das Kloster Cappel 1588 in ein evangelisches Damenstift
unter der Leitung einer Äbtissin (aus dem lippischen Fürstenhaus) umgewandelt. Es entging der
Säkularisation und besteht mit seinen Besitzungen bis heute, allerdings nicht mehr vor Ort in Cappel.
Das Stift Cappel wurde am 5. Oktober 1971 durch ein Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen mit
dem "Lippischen Damenstift St. Marien in Lemgo" vereinigt und hat seinen Sitz seitdem in:
32657 Lemgo, Heustraße 32, Tel.: 05261-927974.

In Cappel ist in den Stiftsgebäuden (bei der Kirche) seit 1978 die "Berufsfachschule für Sozial- und
Gesundheitswesen der evgl. Kirchengemeinde Lippstadt" untergebracht, heute kurz "Berufskolleg
Stift Cappel" genannt. Der Ort Cappel wurde 1949 [bis dahin Exklave des Kreises Detmold] dem
Kreis Lippstadt angegliedert und 1975 in die Stadt Lippstadt eingemeindet.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 183-186.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Westfalen, München-Berlin 1977,
        Seite 101-102.
Karl Hengst, Westfälisches Klosterbuch, Teil 1, Münster 1992, Seite 167-172.
Ingrid Ehlers-Kisseler, Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln [Rheinisches Archiv,
        Band 137], Köln 1997, (Index).
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 178.