Heinsberg
(in der Kreisstadt Heinsberg)


Navigationsgerät:   52525 Heinsberg, Hochstraße 96 (Kreissparkasse)

Informationen zum Kloster im Internet:
www.heinsberg.de
www.de.wikipedia.org/wiki/Heinsberg

Kurzinformation:
Prämonstratenserinnen von vor 1140 bis 1802
        auf demselben Gelände (damals noch vor der Stadt) ein Kloster
der Prämonstratenser von vor 1140 bis ca. 1194
Patrozinium: Maria und Johannes der Evangelist
damals: Bistum Lüttich

Sehenswertes:
Am Ort blieb vom Kloster nichts erhalten. Nur das Straßengeviert kennzeichnet noch die Lage des
ehemaligen Klosters innerhalb der Altstadt. - In der Stadt Baesweiler (zwischen Heinsberg und
Aachen, ca. 15 km nördlich von Aachen) gibt es im Rathauseingang an der Aachener Straße / Ecke
Mariastraße einen Wappenstein des Heinsberger Propstes Friedrich Baldern (1720-1748); der Stein
stammt vom Heinsberger Hof in Baesweiler. - Die kath. Pfarrkirche St. Anna in Schierwaldenrath
(ca. 8 km südwestlich von Heinsberg) birgt eine Holzskulptur Annaselbdritt (16. Jh.), die wohl aus
dem Kloster der Prämonstratenserinnen in Heinsberg stammen dürfte.
Der Hochaltar des ehemaligen Klosters Heinsberg steht in Haaren und das Chorgestühl in Vlodrop.
Einzelne Gegenstände aus dem Kloster befinden sich im Kreismuseum in Heinsberg.

Lage:
Das Kloster lag mitten in der Altstadt von Heinsberg (unterhalb des Kirchberges).

Anfahrt:
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Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
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Über das Autobahnsystem führt die A 46 von Neuss nach Heinsberg. Vom Autobahnende fahren
Sie über die Bundesstraße B 221n bis nach "Heinsberg-Zentrum". Sie kommen im Industriegebiet
auf der Industriestraße in Heinsberg an und suchen sich am Ende der Industriestraße [Busbahnhof]
oder sonst in der Altstadt einen Parkplatz. Sie gehen über die Hauptgeschäftsstraße [= die Hochstraße]
bis zur Kreissparkasse Hochstraße 96. Im Straßengeviert "Hochstraße, Patersgasse, Apfelstraße,
Klostergasse" lag einst das Kloster der Prämonstratenserinnen. Auf dem Gelände des ehemaligen
Klosters befindet sich heute an der Apfelstraße die Stadthalle und an der Hochstraße 96 die Kreis-
sparkasse.
Wenn Sie auch die Stelle des ehemaligen Klosters (bis 1543 vor der Stadt) sehen wollen, dann gehen
Sie von der Hochstraße durch die Patersgasse [mit Überquerung der Apfelstraße und Gangolfstraße],
geradeaus weiter in die Westpromenade. Nach der Kurve links biegen Sie in die Straße Riedweiher
ein und gehen geradeaus bis zum Klosterhof.

Ansprechpartner:
Kreismuseum Heinsberg
Hochstraße 21
52525 Heinsberg
Tel.: (02452) 134027
E-Mail:   museum@kreis-heinsberg.de

Geschichte:
Goswin II. von Heinsberg und seine Frau Adelheid gründeten vor 1140 das sogenannte Doppelkloster
außerhalb von Heinsberg. Nach dem Aussterben des männlichen Zweiges ca. 1194 blieb das Frauen-
kloster, das dem Adel vorbehalten war, bis 1802 bestehen. 1543/1554 wurde das Kloster in die
damalige Stadt Heinsberg verlegt. An der alten Stelle [heute im Stadtgebiet an der Straße "Klosterhof"]
steht der sogenannte Klosterhof, ein Bauernhof (Reiterhof), nach 1945 neu erbaut, mit einer Kapelle.

Innerhalb der heutigen Kreisstadt Heinsberg ist die Lage des ab 1543 erbauten sogenannten "Damen-
stifts" noch durch ein Straßengeviert gekennzeichnet: Hochstraße, Patersgasse, Apfelstraße,
Klostergasse. Teile des Klosters wurden 1774/78 neu erbaut, aber der Zweite Weltkrieg zerstörte die
letzten Reste der Gebäude, so dass nichts mehr steht. Beim Neubau der Kreissparkasse an der
Hochstraße 96 wurden im Jahre 2005 umfangreiche Ausgrabungen durchgeführt, wobei die Funda-
mente von Kloster und Klosterkirche freigelegt, dokumentiert und wieder überbaut wurden.

Literatur:

Nordrheinisches Klosterbuch, hrsg. v. Manfred Groten usw., Band 2, Siegburg 2012, Seite 481-493.
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 213-216.
Die neuere Literatur:
Richard Jochims und Rita Müllejahns-Dickmann, Kreisstadt Heinsberg (Rheinische Kunststätten,
        Heft 459), Köln 2000, darin Seite 7 eine Abbildung des 1774 fertiggestellten und 1944 zerstörten
        Gebäudes des "adligen Damenstifts".
Bernard Ardura, Regestum Archivi antiqui Curiae Generalitiae Ordinis Praemonstratensis in Urbe,
        Averbode 2006, Seite 835 (Index zu Heinsberg).
Julia Rücker, Von mittelalterlichen Handwerkern und adligen Damen. Archäologische Ausgrabungen
        in der Heinsberger Innenstadt, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2007, Seite 15-30.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 214.

Buchbesprechung:
Wolfgang Peters, Klosterrath und die Anfänge des Marienstifts in Heinsberg, in: Annalen des
Historischen Vereins für den Niederrhein 201 (1998), Seite 7-17. Sowohl Klosterrath als auch
Heinsberg lagen damals im Gebiet des Bistums Lüttich. Dieser Beitrag bietet über die Einzel-
untersuchung hinaus viele Gesichtspunkte, die zum Verständnis der Rechtsverhältnisse auch
der übrigen vom rheinischen Adel gegründeten Kanonikergemeinschaften wichtig sind und die
(nach Peters) erstmals in der Gründungsurkunde Klosterraths im Jahre 1108 festgelegt wurden:
Entlassung aus der eigenkirchenrechtlichen Bindung, Vorbehalt der Vogtei für die Stifterfamilie,
freie Wahl des Klostervorstehers und direkte Unterstellung unter den Diözesanbischof unter
Ausschaltung von Archidiakon und Dechant. Was bisher in der Forschung übersehen wurde:
Die Urkunde des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg vom Jahre 1180 bestätigte die
Gründung des Marienstifts durch seine Eltern, wobei er aus der Gründungsurkunde Klosterraths
vom Jahre 1108 die wesentlichsten Bestimmungen wörtlich übernahm. Diese Passagen werden
von Peters bei der Neuedition der Urkunde von 1180 kenntlich gemacht. Eine ausdrücklliche
Zugehörigkeit Heinsbergs zum Prämonstratenser-Orden ist erstmals für das Jahr 1232 bezeugt.