Wülfersberg
in Neuwied, Stadtteil Gladbach


Navigationsgerät:   56566 Neuwied [Stadtteil: Gladbach], Alteckstraße 48

Informationen zum Kloster im Internet:
www.de.wikipedia.org/wiki/Gladbach_(Neuwied)
www.neuwied.de/439.html
www.de.wikipedia.org/wiki/W%c3%bclfersberg

Kurzinformation:
Prämonstratenserinnen von ca. 1135/40 bis 1521
Patrozinium: Petrus, [Maria und Michael]
damals: Erzbistum Trier

Sehenswertes:
Die Bausubstanz der kleinen Wülfersberg Kirche [Kapelle] stammt noch aus dem 12. Jahrhundert.
Dieser schlichte Kirchbau ist wohl europaweit die letzte noch erhaltene Kirche eines kleinen
Frauenklosters der Prämonstratenser aus dem 12. Jahrhundert.
Die Kirche wurde nach einer Totalrestaurierung ab 1983 innen neu eingerichtet sowie mit einer
hölzernen Eingangstüre und einer kunstgeschmiedeten Außengittertüre versehen.

Lage:
Die ehemalige Klosterkirche liegt als "Wülfersberg Kirche" abseits der Straße am Ortsende
(bergwärts) des Neuwieder Stadtteils Gladbach.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

1.)   Ausgangspunkt ist die weithin sichtbare Pfarrkirche mitten in Neuwied-Gladbach. Von dort über
den Kreisverkehr bergwärts die Straße namens "An der Marienkirche". An der Stelle, wo diese Straße
nach links abknickt, weiter geradeaus fahren. Die Straße heißt jetzt "Alteckstaße". Weiterfahren bis
zum letzten Haus rechts [Alteckstraße 48: Firma Moeller] und sich eine Parkmöglichkeit suchen.
Oberhalb des Zaunes des letzten Hauses rechts [Firma Moeller] und der anschließenden Grünfläche
weist ein Schild "Wülfersberg" auf einen schmalen gepflasterten Fußweg hin, der zunächst am Zaun
entlang ohne Abzweig gut 500 Meter durch Feld und Wald über einen Bach bis zum schlichten Kirchlein
auf der kleinen Anhöhe führt.

2.)   Der Fußgänger oder Radfahrer, der vom benachbarten Kloster Rommersdorf im Neuwieder
Stadtteil Heimbach-Weis kommt [Parkplatz], benutzt die ca. 1,5 km lange für Autos gesperrte Straße
durch die Felder. Diese schnurgerade Straße beginnt gegenüber dem sogenannten Engelstor des
landwirtschaftlichen Gutes im Klosterbereich Rommersdorf und geht immer geradeaus durch die
Felder in Richtung Gladbach (mit dem Engelstor im Rücken), bis man nach einer Bodenwelle die
weiß getünchte Kapelle auf dem kleinen Hügel vor sich sieht. Zum Engelstor gelangt man, wenn
man vom Parkplatz des Klosters Rommersdorf entlang der Außenmauer (der Straße entlang)
weitergeht und rechts um die Mauerecke biegt (bis zum Engelstor).

Ansprechpartner:
Förderverein Wülfersbergkapelle
(vermittelt über das Pfarramt Heimbach-Weis)

Kath. Pfarramt St. Margaretha
Burghofstraße 1
56566 Neuwied (Heimbach-Weis)
Tel.: (02622) 82465
Fax: (02622) 972304
E-Mail:  pfarramt.heimbach-weis@t-online.de

Öffnungszeiten:
Von Ostern bis Allerheiligen an allen Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Außerhalb dieser Zeit nur nach vorheriger Absprache mit dem Förderverein.

Geschichte:
Um 1135/40 als Annexkloster vom benachbarten Kloster Rommersdorf aus gegründet. Annexkloster
bedeutet ein unselbständiges Kloster, das einem anderen Kloster juristisch zugeordnet ist [abhängiges
Kloster]. 1521 wurde das Prämonstratenserinnen-Kloster Wülfersberg auf Betreiben des Klosters
Rommersdorf aufgehoben. Seitdem war Wülfersberg bis 1802 ein Rommersdorfer Priorat.
Nach Ausplünderung und Beschädigung während des 30-jährigen Krieges stellte der Rommersdorfer
Abt Peter Diederich die Kirche wieder her. Nach der Säkularisierung profaniert und vom Hof Wülfersberg
als Viehunterstand genutzt.
Erste Erneuerungsarbeiten 1924 durch Gladbacher Bürger. 1983 umfassende Renovierung durch
den Gladbacher Heimatverein und durch die Stadt Neuwied, welche die Kirche vom Herzog von
Arenberg gekauft hatte und bis heute Eigentümerin der Kirche ist.
In einer Feier wurde die Kirche am 31. August 1987 benediziert, das heißt: ab diesem Datum ist die
Kirche ausschließlich dem gottesdienstlichen Gebrauch vorbehalten. Sie steht unter Obhut des
Fördervereins.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 265-266.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 322.

Buchbesprechung:
Bruno Krings, Das Prämonstratenserinnenkloster Wülfersberg, in Gladbach, früher und heute.
Festschrift, hrsg. von Friedrich Felgenheier, Neuwied-Gladbach 1998, Seite 27-54. Es handelt sich
um die Geschichte des Klosters Wülfersberg von der Gründung bis zur Auflösung im Jahre 1521,
wobei alle bis heute bekannten Urkunden und Hinweise berücksichtigt sind. Außerdem wird die
Baugeschichte der ehemaligen Klosteranlage, von der allenfalls noch Reste bei Bodenuntersuchungen
gefunden werden könnten, und der noch heute stehenden Klosterkirche erschöpfend untersucht.
Während die einschlägige Literatur die kleine Kirche bisher für einen Neubau des 18. Jahrhunderts
hielt, kann Krings aufweisen, dass es sich um die ehemalige Klosterkirche mit Mauerwerk aus dem
12. Jahrhundert handelt. Eine Liste aller urkundlich bezeugter Prioren, Vorsteherinnen und Schwestern
des Klosters sowie eine Besitzauflistung runden die kenntnisreiche Darstellung ab.