Gommersheim
in Gau-Odernheim (Landkreis Alzey-Worms)


Navigationsgerät:   55239 Gau-Odernheim, Poststraße 34

Informationen zum Kloster im Internet:
www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/region/orte/orte-g/gommersheim.html
www.de.wikipedia.org/wiki/Gau-Odernheim
www.de.wikipedia.org/wiki/Petersberg_in_Rheinhessen
www.gau-odernheim.de/content/07-tourismus/7-2-sehenswertes.htm      unten  >>  Petersberg

Kurzinformation:

Prämonstratenserinnen von 1146 bis 1565
Patrozinium: Maria und Johannes der Evangelist
damals: Erzbistum Mainz

Sehenswertes:
Vom alten Kloster Gommersheim blieb nichts erhalten.

Nordöstlich von Gau-Odernheim liegt weithin sichtbar der Petersberg mit einer herrlichen Aussicht.
Oben auf dem Petersberg befinden sich die unscheinbaren Reste vom Bruchsteinmauerwerk einer
Kirche. Diese Basilika gehörte gegen Ende des 12. Jahrhunderts zuerst zum Kloster Gommersheim,
wurde aber später vom Mutterkloster Arnstein als Propstei weitergeführt.

Die ehemalige Reichsstadt Gau-Odernheim besitzt eine große gotische Simultankirche (kath. Kirche im abgemauerten Chorraum). In der evangelischen Kirche im Langhaus steht ein vor Jahrzehnten beim Pflügen auf dem Gebiet des Klosters Gommersheim gefundenes achtseitiges Sandsteinbecken, das als Taufbecken hergerichtet ist.

Lage:
Das Kloster Gommersheim ist bei den Bewohnern von Gau-Odernheim heute nicht mehr bekannt.
Dorf und Kloster Gommersheim lagen einst am linken Ufer der Selz [das ist das Ufer, welches der
Stadt zugewandt ist], etwa 500 Meter nördlich vom Stadtzentrum von Gau-Odernheim entfernt.
Dort steht heute ein kleiner Bauernhof. Die letzten Reste des Klosters wurden 1882 beseitigt.
NB.: Der heutige Ort Gommersheim östlich von Edenkoben im Landkreis Südliche Weinstraße hat
mit dem Kloster gleichen Namens bei Gau-Odernheim nichts zu tun.

Anfahrt zum Klostergelände Gommersheim:
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Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
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www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Von der Ausfahrt Biebelnheim der Autobahn A 63 (Mainz-Alzey) fahren Sie bis Gau-Odernheim.
Sie bleiben auf der Durchgangsstraße und halten auf dem Marktplatz mitten in der kleinen Stadt
(nahe der Kirche). Am Markt [= Obermarkt 6] liegt das Rathaus, das als Orientierung für die etwa
500 Meter lange innerstädtische Route dient. Mit dem Auto fahren sie auf der Hauptstraße, auf
der Sie gekommen sind, links vom Rathaus knapp 50 Meter zurück und biegen noch in der Ecke
des Marktes rechts in die Spitalstraße ein, am Ende links in die Brunnenstraße und sofort rechts
in die Straße namens Klosterweg. Bereits hier sind Sie auf alten Klostergebiet. Nach 200 Metern
durch das Neubaugebiet mündet der Klosterweg in eine Querstraße, die auf dem Stadtplan mal
Poststraße und auch mal Klosterweg heißt, wo Sie parken. Sie gehen zu Fuß von besagter
Einmündung ["Klosterweg 19"] etwa 50 Meter nach rechts den schmalen Plattenweg zwischen
den Wohnhäusern hindurch ins offene Feld hinaus. Das unscheinbare letzte Haus (auf der linken
Seite) am schmalen Weg ist Ihr Ziel, ein niedriges Wohnhaus mit einer Scheune aus Bruchstein,
alles aus neuer Zeit, wobei die Bruchsteine (von einem früheren Bewerk) durchaus wiederverwandt
sein können. Die hohe Baumreihe hinter dem freien Feld kennzeichnet den Lauf der Selz. Im
Bereich der Wiesen und Felder auf dieser linken Uferseite der Selz lag einst das Kloster
Gommersheim. Hier an der Selz hat es früher auch eine Klostermühle gegeben.

Anfahrt zum Petersberg:
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Dort geben Sie von Hand ein >> Bechtolsheim Petersberg

Der Petersberg ist kein Vulkankegel, sondern der Rest einer ursprünglichen Hochebene, die
ringsum von Bächen abgetragen wurde, wobei dieser Berg stehen blieb. Er ist ein Aussichtspunkt
ohne Gaststätte bzw. Unterstand, jedoch mit herrlichen Rundblick auf die großen Weinfelder an
den Hängen ringsum bis hinunter in die Ebene. Oben auf der Ostseite des Gipfels wurden 1947
die geringen Reste von Bruchsteinmauern einer dreischiffigen Basilika des 10. Jahrhunderts mit
Querhaus und drei Apsiden freigelegt. Die Grundmauern einer im 12. Jahrhundert eingebauten
Krypta sind noch einigermaßen erhalten. Es gibt von keiner Seite eine öffentliche Fahrstraße zum
Gipfel hinauf, nur Wege, die für die Landwirtschaft reserviert sind. - Ein recht steiler Fußweg führt
von Gau-Odernheim [Brunnenstraße, Selztalhof, Petersbergstraße] auf den Petersberg hinauf,
der bequemere Fußweg beginnt in Bechtolsheim. Dazu fahren Sie die Durchgangsstraße durch
ganz Bechtolsheim [Langgasse] aufwärts bis kurz vor das steinerne Kruzifix. Etwa 50 Meter vor
dem Steinkreuz geht rechts der Engelborner Weg ab. Beim letzten Haus suchen Sie sich einen
Parkplatz. Danach weiter zu Fuß ca. 1,5 km. Ein bequemer Fußweg von 20 Minuten führt Sie zum
Gipfel. Dazu gehen Sie den Engelborner Weg weiter geradeaus, biegen nach 150 Metern an der
Einmündung vor dem Weinfeld nach rechts ab. Nach etwa 100 Metern biegen Sie links in den
gepflasterten Weg zwischen den Weinfeldern ein. Dieser Weg führt Sie geradeaus immer sanft
ansteigend bis zum Gipfel hinauf.

Ansprechpartner:
Rathaus Gau-Odernheim
Obermarkt 6
55239 Gau-Odernheim
Tel.: (06733) 403

Geschichte [nach Krings 2009]:
Im Jahre 1146 übertrug das Hochstift St. Stephan in Metz seine Gommersheimer Güter dem Grafen
Ludwig von Arnstein, damit er dort ein Kloster der Prämonstratenserinnen als Tochterkloster
von Arnstein gründen konnte. Das Dorf Gommersheim verschwand, bzw. sein Grundbesitz dürfte
mit dem des Klosters verschmolzen sein. Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz hob das Kloster im
Zuge der evangelischen Reformation 1565 auf. Die letzten Gebäudereste des alten Klosters
[sechs Pfeiler] wurden 1882 niedergelegt.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 92.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Rheinland-Pfalz Saarland,
        München-Berlin 1972, Seite 257 (zum Petersberg).
Heinrich Gredy, Die Geschichte von Gau-Odernheim, Band 1, Reprint Worms 1982 und öfter,
        Seite 287-289 (frühe Beziehungen des Prämonstratenser-Klosters Kaiserslautern zum Bereich
        um Gau-Odernheim), Seite 290-324 (Kloster Gommersheim) und Seite 325-337 (Propstei auf
        dem Petersberg).
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 205.
Bruno Krings, Die Frauenklöster der Prämonstratenser in der Pfalz, in: Jahrbuch für westdeutsche
        Landesgeschichte 35 (2009), Seite 113-202, darin auf Seite 154-172 zu Gommersheim:
        Gründung und frühe Entwicklung, Geschichte und Rechtsstellung, Reform nach 1450, die
        letzten Jahrzehnte, die Klosteraufhebung 1563/65, Kirche und Klostergebäude, Handschriften,
        Liste der Prioren und Meisterinnen, die Siegel und die umfangreiche Literatur.