Kloster Berg Sion
in Uetliburg, Gemeinde Gommiswald SG

Einziges heute noch bestehendes Kloster der
Prämonstratenserinnen in der Schweiz

Navigationsgerät:   CH-8738 Uetliburg bei Gommiswald SG, Berg Sion Straße

Informationen zum Kloster im Internet:

www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D12137.php


Kurzinformation:
Schwestern des regulierten Dritten Ordens der Prämonstratenser von 1766/67 bis heute
Patrozinium: Herz Jesu und Maria Loretto
damals: Bistum Chur, heute Sankt Gallen
heutiger Kanton: Sankt Gallen
damalige Ordenszirkarie: Schwaben

Sehenswertes:
Das Kloster mit den Wirtschaftsgebäuden und der Klosterkirche liegt malerisch auf einem
Hügelsporn (706 Meter über NN, 300 Meter über dem Zürichsee).
Das Altarbild zeigt den siebenstufigen göttlichen Gnadenthron, auf dem das blutrote Herz Jesu
in einer Flammenglorie erscheint. Ein Engel geleitet eine weiß gekleidete Schwester zu den Stufen
dieses Throns. Das Altarbild wird von den Ordensvätern Augustinus und Norbert flankiert.
Die Madonna auf dem linken Seitenaltar wurde anlässlich der Klostergründung mit der Marienstatue
in Loreto (Italien) berührt.
Das Hauptfresko der Decke zeigt das apokalyptische Lamm, vor dem die Erlösten stehen,
repräsentiert durch zahlreiche Ordensgründer und Schwestern.
Das Kloster besitzt eine prächtige barocke Strahlenmonstranz [72 cm hoch, 1698 gearbeitet bei
Johann David Saler in Augsburg], geziert mit dem Wappen der Reichsabtei Roggenburg und dem
Wappen des Roggenburger Abtes Hugo Lindner (1694-1713).

Lage:
In der Gemeinde Gommiswald oberhalb von Uznach SG (nordöstlich vom Zürichsee) liegt der
Ortsteil Uetliburg. Auf einem Hügelsporn (ein Stück von der Landstraße entfernt) liegt in Uetliburg
das Kloster Berg Sion. Die Klosteranlage am Ende der "Berg-Sion-Straße" ist von allen Seiten
weithin sichtbar.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zum Beispiel unter:
www.map.search.ch/uetliburg/berg-sion-str.
oder
maps.google.ch
Hier geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist.

1.)  Vom Bahnhof Uznach SG mit dem Postauto Richtung Ricken bis zur Haltestelle Uetliburg,
Berg-Sion-Straße.
2.)  Vom Norden kommend von Wattwil mit dem Postauto über den Ricken Richtung Uznach bis
Uetliburg, Berg-Sion-Straße.
3.)  Mit dem Auto: in Uetliburg von der Landstraße [= Rickenstraße] in die Berg-Sion-Straße
einbiegen und immer weiter [ca. 600 Meter] bis zum Parkplatz direkt vor dem Kloster hochfahren.

Die Wirtschaftsgebäude und das von den Schwestern bewohnte Klostergebäude sind nicht zu
besichtigen. Vom Parkplatz an den Wirtschaftsgebäuden muss man den Weg am Kloster und
Klosterfriedhof entlang gehen, um zur Klosterkirche am Ende der Gebäudereihe zu gelangen.

Ansprechpartner:
Prämonstratenserinnen
Kloster Maria Loretto auf Berg Sion
Berg-Sion-Strasse
CH-8738 Uetliburg bei Gommiswald SG
Tel.: +41 (0)55-280 21 88         


Öffnungszeiten:
Die Klosterkirche ist tagsüber zur Anbetung geöffnet.
Wer eine Schwester sprechen möchte: Die Tür zum Kloster liegt am Fußweg wenige Meter vor
dem Eingang zur Kirche.

Führungen:
Führungen sind auf Anfrage möglich.

Geschichte:
1766/67 gründete der St. Galler Weltpriester Pfarrer Joseph Helg das Kloster der "Ewigen Anbetung".
Die durch Uetliburg und Gommiswald führende Rickenstraße ist die aus Süddeutschland zum Kloster
Einsiedeln führende alte Pilgerstraße, so das das Kloster Berg Sion den Pilgern offenstand.
Die ersten Schwestern sandte Helg ins Prämonstratenser-Kloster Schussenried [siehe: Baden-
Württemberg], wo sie die Gewohnheiten des Ordens erlernten und nach kurzem Noviziat die Profess
ablegten. Allerdings blieb das Kloster Berg Sion stets unter bischöflicher Jurisdiktion, lebte aber aus
der Spiritualität des Prämonstratenser-Ordens.

Das Kloster konnte die stürmische Zeit der Französischen Revolution und der folgenden Umwälzungen
dank der Unterstützung durch die Bischöfe von Chur und später von St. Gallen, dem Verständnis der
neuen Kantonsregierung, wie der Hilfe durch zahlreiche Gönner überstehen.

Von Anfang an unterhielt das Kloster einen Gebetsbund mit den Gläubigen außerhalb des Klosters.
Dreifach heißt dieser Gebetsbund deshalb, weil er die lebenden, sterbenden und verstorbenen
Mitglieder, die sich beim Kloster einschreiben lassen, in die Gebete der Schwestern ausdrücklich
mehrmals am Tag einschließt.

Das Generalkapitel der Prämonstratenser bestätigte 1897 die Zugehörigkeit zum Orden, wobei die
Jurisdiktion seit der Gründung 1766 durch den zuständigen Ortsbischof (zuerst Chur, dann St. Gallen)
ausgeübt wird.

Der Schwesternkonvent unterhielt von 1887 bis vor 2000 in den Sommermonaten eine Pension für
Kurgäste, die zusammen mit der ausgedehnten Viehwirtschaft [40 ha Wiesen] und Waldwirtschaft
[20 ha Wald], der Klostergärtnerei und den Gemüsefeldern für das Einkommen der Schwestern sorgte.
In der Loretto-Kapelle [nicht allgemein zugänglich], die sich zwischen dem Kloster und der heutiger
Kirche befindet, begann 1766 die ununterbrochene Gebetswache (24 Stunden am Tag) vor dem
Allerheiligsten Sakrament, dazu der feierliche Chorgesang und die tägliche Eucharistiefeier. Doch mit
abnehmender Zahl der Schwestern musste die 24-stündige Anbetung eingeschränkt werden
(1928: 44 Schwestern; 1979: 39 Schwestern; 2008: 14 Schwestern, 2011: 12 Schwestern). Die Wiesen
für die Milchwirtschaft sind seit 1973 verpachtet.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 50-51.
Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Band 5: Bernhard Anderes, Der Bezirk Gaster,
        Basel 1970, Seite 74-90.
Zur Monstranz siehe Ludger Horstkötter, Roggenburg, in: Analecta Praemonstratensia 54 (1978),
        Seite 259-260.
Ludger Horstkötter, Das Prämonstratenserinnenkloster Maria Loreto auf dem Berg Sion (Schweiz)
        und seine Gebetsbruderschaft, in: Analecta Praemonstratensia 55 (1979), Seite 207-213.
Bernhard Anderes, Frauenkloster Berg Sion bei Gommiswald SG, Bern 1990, in der Schriftenreihe
        "Schweizerische Kunstführer", Serie 48, Nr. 474, 28 Seiten.
Helvetia Sacra IV/3: Die Prämonstratenser und Prämonstratenserinnen in der Schweiz, Redaktion:
        Bernard Andenmatten und Brigitte Degler-Spengler, Basel 2002, Seite 181-216 = Cornel Dora:
        Berg Sion.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 162.