Niederehe
in Üxheim (Kreis Vulkaneifel)


Navigationsgerät:   54579 Üxheim [Ortsteil: Niederehe], Im Klosterhof 1

Informationen zum Kloster im Internet:
www.roscheiderhof.de/ku/kultur954.html
www.roscheiderhof.de/ku/kultur4060.html
www.roscheiderhof.de/ku/kultur2187.html
www.roscheiderhof.de/ku/kultur4052.html
www.orgelrachtig.de/niedereh.htm
www.feuerwehr-niederehe.de/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=61&limit=1&limitstart=1
www.de.wikipedia.org/wiki/%c3%9cxheim
www.uexheim.de     oben klicken auf das Ortsschild   >> Niederehe
www.de.wikipedia.org/wiki/Balthasar_K%c3%b6nig

Kurzinformation:
Prämonstratenserinnen von 1226 bis 1505/07
        danach Prämonstratenser von 1505/07 bis 1802
Patrozinium: Leodegar
damals: Erzbistum Köln

Sehenswertes:
Die romanische Klosterkirche und das an der Kerpener Straße zwischen 1776-1782 angebaute
ehemalige Kloster [heute Pfarramt, Räume der Pfarrgemeinde und Wohnung des Pfarrers].
Die hohe aus Bruchsteinen aufgeführte Umfassungsmauer des ehemaligen Klosters [um den
Friedhof] mit eingefügten Fragmenten älterer Grabsteine usw.

Die um 1200 erbaute romanische Klosterkirche ist ein langgestreckter einschiffiger verputzter
Bruchsteinbau von vier Jochen, etwa 33,50 Meter lang und etwa 6,50 Meter breit, mit polygonalem
Chorabschluss [sieben Seiten eines Zwölfecks]. Die Kirche ist kreuzgewölbt zwischen spitzbogigen
Gurten.

Das kurze kreuzgratgewölbte rechte Seitenschiff der heutigen Kirche dürfte zwischen 1162 und 1175
erbaut worden sein. Es wird "alte Kirche" genannt. An den Fundamenten dieser alten Kirche wurden
1936 zwei fränkische Gräber mit Grabbeigaben gefunden, so dass hier im frühen Mittelalter schon
ein Friedhof gewesen sein muss. Im rechten Seitenschiff steht heute das Hochgrab aus schwarzem
belgischen Marmor für Graf Philipp von der Mark (+1613), Herr im benachbarten Kerpen, und für seine
Gemahlin Katharina von Manderscheid-Schleiden (+1593). Im rechten Seitenschiff wurde ein Wand-
gemälde des hl. Leodegar (um 1500) freigelegt, ebenso im Chorraum die Ausmahlung des 13. Jahr-
hunderts.

In der Kirche Reste des Hochaltars [Steinrelief, Kreuzabnahme] aus der Zeit um 1700, ein Triumph-
kreuz, eine barocke Kreuzigungsgruppe, eine Strahlenmadonna mit Kind und mehrere ältere Statuen
von Heiligen [Christophorus, Leodegar, Mauritius (mit Pferd), Hermann-Josef, Antonius der Einsiedler,
Judas Thaddäus].

Die Schwesternempore ruht auf zwei niedrigen steinernen Mittelpfeilern mit Kreuzgewölbe. Auf der
Empore: über der geraden Brüstung die Reste eines schmiedeeisernen Chorgitters (1643), die
Orgel von Balthasar König (1714), sowie beiderseits (erst 1964 vom Chorraum hierhin gestellt) je
eine Rückwand des Chorgestühls von 1530 mit je 7 Sitzen und vielen Schnitzereien [Johannes der
Täufer, Augustinus, Maria und Leodegar sowie kleine Tiergestalten]. Die zugehörigen vier Kniebänke
des Chorgestühls von 1530 mit geschnitzten beiderseitigen Abschlusswangen befinden sich in
beiden Seitenschiffen der Kirche.

Lage:
Niederehe ist ein Ort in der Gemeinde Üxheim im Kreis Vulkaneifel [= Kreis Daun], etwa 4 km
südlich des Hauptortes Üxheim.
Die Kirche von Niederehe liegt mitten im Ort und ist durch ihren Turm von Weitem sichtbar.
Ein "Museum Kloster Niederehe" (obwohl im Internet angekündigt) gibt es nicht.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Als Ausgangspunkt kann man die Ausfahrt Daun an der Autobahn A 1 / A 48 wählen oder (wer von
Norden kommt) die Ausfahrt Blankenheim der Autobahn A 1.
Der kleine Ort Niederehe liegt innerhalb des Dreiecks Blankenheim / Gerolstein / Kelberg.
Im Straßennetz nähere man sich den Orten Hillesheim / Kerpen, Üxheim oder Nohn.
Dort achte man auf die Nebenstraßen nach "Niederehe" bzw. "Klosterkirche Niederehe".
Kommt man von Nohn oder Üxheim, dann steht direkt am Ortseingang Niederehe rechts das
Straßenschild "Im Klosterhof", wo man sein Auto parken kann. Danach zu Fuß über den Friedhof
links um die Kirche herum zum Eingang der Kirche an der Kerpener Straße.
Oder man fährt vom gleichen Ortseingang weiter (sich rechts haltend) an der hohen Bruchstein-
mauer des ehemaligen Klosters entlang bis in die Kerpener Straße vor den Eingang der Kirche,
wo man sich allerdings erst einen Parkplatz suchen muss.

Ansprechpartner:
Kath. Pfarramt St. Leodegar
Im Klosterhof 1
54579 Üxheim-Niederehe
Tel.: (02696) 1307
Fax: (02696) 1450

Öffnungszeiten:
Die Kirche ist ganzjährig von morgens bis abends geöffnet.

Führungen:
Gruppenführungen werden auf rechtzeitige Anfrage über das Pfarramt vermittelt.

Geschichte:
Die Herren der benachbarten Burg Kerpen erbauten um 1175 das Frauenkloster Niederehe,
das nach der Augustinusregel lebte. Im Jahre 1218 erhielt das Kloster das Recht über die längst
bestehende Pfarrkirche und deren Zehnt. Der Kölner Erzbischof Heinrich unterstellte das Kloster
Niederehe 1226 dem Kloster Steinfeld, so dass man erst ab 1226 von Prämonstratenserinnen
reden kann.
1474 Brand des Klosters und eines Teiles der Klosterkirche. Im Frauenkloster lag damals die
Frömmigkeit und Ordenszucht danieder und ließ sich durch Reformmaßnahmen von außen auch
nicht wieder aufrichten.
Das Kloster Steinfeld entschloss sich im Jahre 1505 in Verbindung mit dem Patron des Klosters,
dem Grafen Dietrich von Manderscheid-Blankenheim, Herrn zu Kerpen, zur Umwandlung des
Frauenklosters in ein Männerkloster. Im Jahre 1507 wird das von Steinfeld abhängige neue Priorat
der Prämonstratenser urkundlich fassbar. In der Zeit bis 1802 diente Niederehe dem Kloster
Steinfeld als eine Art Priesterseminar zur Anleitung der jüngeren Mitbrüder für den Einsatz in der
Pfarrseelsorge.
1802 wurde das Kloster unter Napoleon säkularisiert. Nur die Kirche und ein Teil der Klostergebäude
kam in das Eigentum der Pfarrgemeinde, während die Klostergüter, das Brauhaus und die Kloster-
mühle zugunsten der französischen Staatskasse versteigert wurden.
Gleichzeitig wechselte die Zugehörigkeit des Bistums: von Köln nach Trier.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 235-236.
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Rheinland-Pfalz Saarland,
        München-Berlin 1972, Seite 637-638.
Die neuere Literatur:
Peter Kees, Kloster Niederehe in der Gemeinde Üxheim (Eifel) [= Rheinische Kunststätten, Heft 144,
        2. Auflage], Köln 1992.
Ingrid Ehlers-Kisseler, Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln [Rheinisches Archiv,
        Band 137], Köln 1997, (Index).
Im Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 51 (1999) 591-593 berichtet Josef Still über die im
        Jahr 1998 durchgeführte Restaurierung der Orgel von Balthasar König aus Münstereifel (1715)
        mit 3 Abbildungen und Angabe der neuen Disposition.
Jan Richter, Das Triumphkreuz von Niederehe, in Rheinische Heimatpflege, 39. Jg. (2002),
        Seite 34-42. Das Kreuz, aufgehängt unter dem östlichen Joch des Langhauses der ehemaligen
        Klosterkirche, ist eine qualitätsvolle Schnitzerei aus der Zeit um 1500, die hier mit Arbeiten aus
        Süddeutschland verglichen wird.
Bernard Ardura, Regestum Archivi antiqui Curiae Generalitiae Ordinis Praemonstratensis in Urbe,
        Averbode 2006, Seite 848 (Index zu Niederehe).
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 244.