Havelberg
(Landkreis Stendal)


Navigationsgerät:   39539 Havelberg, Domplatz 3

Informationen zum Kloster im Internet:
www.dome-schloesser.de/havelberg.html
www.havelberg-dom.de/content/view/19/37/
www.de.wikipedia.org/wiki/Havelberger_Dom
www.de.wikipedia.org/wiki/Havelberg
www.prignitz-museum.de

Kurzinformation:
Prämonstratenser von 1144/1150 bis 1506/07
Patrozinium damals: Mariä Himmelfahrt und Martin
heutiges Patrozinium: Maria und Laurentius
damals: Bistum Havelberg

Sehenswertes:
Die gesamte Anlage des Domes und der ehemaligen Klostergebäude. - Das schmalrechteckige
Westwerk, gebaut um 1160 oder weit früher, erhielt um 1200 ein dreiarkadiges und 1907 ein
fünfarkadiges Klanggeschoss aus Backstein aufgebaut. - Beachtenswert ist die reiche Ausstattung
des Domes: Triumphkreuzgruppe, Chorgestühl (um 1330), drei Sandsteinleuchter, Glasfenster,
63 Sandsteingrabplatten im Dom und im Kreuzgang, Lettner mit 20 Reliefdarstellungen aus dem
Leben Jesu. - Der Bezirk um den Dom weist einige Fachwerkhäuser des 17./18. Jh. auf.
Man erfreue sich auch an den Räumen innerhalb der Anlage und an den vielen Ausstellungsstücken
des Prignitz-Museums.

Lage:
Der Dom liegt von Weitem sichtbar auf einer Anhöhe auf dem Nordufer der Havel oberhalb der
Altstadt von Havelberg.

Anfahrt:
Alle Firmen bieten ihre Orts- und Stadtpläne kostenfrei nur zu privaten Zwecken an.
Machen Sie davon Gebrauch zuḿ Beispiel unter:
maps.google.de
www.stadtplaene.com
Dort geben Sie von Hand ein, was hier oben als Anschrift für Ihr Navigationsgerät angegeben ist..

Sie erreichen Havelberg:
1.)   von der Ausfahrt "Meyenburg" der Autobahn A 24 (Hamburg/Schwerin-Berlin) fahren Sie 10 km
über die Bundesstraße B 103 bis Pritzwalk und von dort 40 km über die Bundesstaße B 107 bis
Havelberg.

2.)   Von der Ausfahrt "Ziesar" der Autobahn A 2 (Berlin-Magdeburg) fahren Sie 2 km bis Ziesar und
dann etwa 80 km über die Bundesstraße B 107 bis Havelberg.

3.) Von der Ausfahrt "Burg-Zentrum" der Autobahn A 2 (Magdeburg-Berlin) fahren Sie etwa 30 km
über die Bundesstraße A 1 bis Genthin und von dort etwa 50 km über die Bundesstraße B 107 bis
Havelberg.

In Havelberg orientieren Sie sich nicht an der Altstadt, die als Insel in der Havel liegt, sondern bleiben
auf der Bundesstraße B 107 bis zum ansteigenden Nordufer der Havel, wo Sie den Dom auf der
Anhöhe schon von Weitem sehen. Sie folgen den Verkehrsschildern bis zum Dom.

Ansprechpartner:
Prignitz-Museum Havelberg
Domplatz 3
39539 Havelberg
Tel.: (039387) 21422
Fax: (039387) 88778

Evgl. Dompfarramt
Propsteiplatz 2
39539 Havelberg
Tel.: (039387) 79104
Fax: (039387) 79106
E-Mail des Pfarrers:  krispin@havelberg-dom.de

Öffnungszeiten des Domes, Eingangstüre und Preise:
www.havelberg-dom.de/content/view/39/

Zum Prignitz-Museum:
Das Prignitzmuseum befindet sich im Obergeschoss der drei Stiftsgebäude.
Die Eingangstüre ist an der rechten Seite des Westwerks des Domes.
Öffnungszeiten (2008) von April bis September: DI bis SO 10 bis 12 Uhr und 12 bis 18 Uhr
von Oktober bis März: MI bis SO 10 bis 12 Uhr und 12 bis 17 Uhr
Siehe:    www.prignitz-museum.de/mu110-offnung.html

Geschichte:
948             gründete König Otto I. einen Bischofssitz in Havelberg.
1144/50     gründete Bischof Anselm von Havelberg das Prämonstratenser-Kloster am damaligen
                    Dom und erhob das Stiftskapitel zum Domkapitel des Bistums. Über ein zugehöriges
                    Frauenkloster ist nichts bekannt, wohl gab es bis ins 13. Jh. Laienbrüder.
1170           Weihe der Domkirche: ca. 70 Meter lang und ca. 20 Meter breit.
                    Die Prämonstratenser bewohnten ein Haus südlich der Kirche (Domkloster).
1279-1330 gotischer Umbau des Langhauses des Domes.
                    Das Domkapitel (= Kloster) hatte erheblichen Besitz.
1506/07     entband der Papst auf Bitten des Brandenburger Kurfürsten die Prämonstratenser-
                    Chorherren von den Ordensgelübden, so dass sie Diözesanpriester wurden.
1561           waren alle Domherren dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis zugetan.
1571           wurde das Bistum Havelberg in das Kurfürstentum Brandenburg eingegliedert. Das
                    lutherische Domkapitel bekam 1581 neue Statuten. 1819 erlosch das Domkapitel
                    aufgrund einer Verfügung des Königs von Preußen.

Literatur:
Die ältere Literatur bei Norbert Backmund, Monasticon Praemonstratense, Band 1, Berlin 1983,
        Seite 290-293.
Die neuere Literatur:
Ursula Creutz, Bibliographie der ehemaligen Klöster und Stifte im Bereich des Bistums Berlin,
        des Bischöflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete, Leipzig 1983, Seite 106-112.
Ursula Creutz, Geschichte der ehemaligen Klöster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen,
        Leipzig 1995. Darin Seite 80-90: das Domstift in Havelberg.
Torsten Buchholz und Harald Wildhagen, Der Lettner im Dom zu Havelberg, Halle-Zürich 1995.
Antje Reichel, Glasmalerei im Dom zu Havelberg, Halle 1996.
Torsten Buchholz, Das Domstift in Havelberg, in: Matthias Puhle und Renate Hagedorn (Hg.),
        Prémontré des Ostens, Oschersleben 1996, Seite 69-76.
Peda-Kunstführer Nr. 137: Dom zu Havelberg.
Schnell u. Steiner, Kunstführer Nr. 204: Das Kloster zu Havelberg, Prämonstratenser-Domstift und
        Prignitz-Museum.
Deutscher Kunstverlag München-Berlin: Dom zu Havelberg [Große Baudenkmäler Heft 402].
Heinz-Dieter HEIMANN u.a., Brandenburgisches Klosterbuch, Berlin 2007, Band 1, Seite 573ff.
Zu Mitteilungen über das ehemalige Kloster in der Zeitschrift "Analecta Praemonstatensia" siehe den
        Registerband "Index generalis" zu den Jahrgängen 1968 bis 1999 (erarbeitet von Ulrich Leinsle),
        Averbode 2002, Seite 212-213.
Sebastian Sigler, Anselm von Havelberg, Shaker-Verlag Aachen 2005.

Buchbesprechungen:
Reinhard Schmitt, Zum Westbau des Havelberger Domes: Bergfried, Wehrturm oder Kirchturm?, in:
Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Heft 6, Halle/Saale 1997, Seite 6-40. Die vielfältigen
Vermutungen und die wenigen exakten Bauuntersuchungen des 19. und 20. Jahrhunderts werden
referiert, im Bilde dargestellt und kommentiert, erst danach äußert der Autor eigene Beobachtungen
und Überlegungen. Er hält aus Gründen der Steinverarbeitung eine Entstehung des mächtigen
Westbaus im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts für wahrscheinlicher als vor 983. Der Westbau
habe nicht als Wehrturm oder Burg gedient, sondern von Anfang an als repräsentativer Kirchturm,
Symbol der Macht der neuen kirchlichen Herren im Slawenland.

Dietrich Kurze, Die Transmutation der Prämonstratenser Domstifte Brandenburg und Havelberg, in:
Vita Religiosa im Mittelalter. Festschrift für Kaspar Elm zum 70. Geburtstag, hrsg. von Franz J. Felten
und Nikolas Jaspert, Duncker & Humblot Verlag, Berlin 1999 (Berliner historische Studien, Band 31),
Seite 679-706. Es geht um die Umwandlung der beiden märkischen Prämonstratenserstifte in
weltliche Kapitel im Jahre 1506/07, um die Erforschung der Hintergründe und um die Bewertung
dieses Schrittes am Vorabend der Reformation.